Es war soweit. Andreas, Markus und Ich ( Jonas ) machten uns am Freitagvormittag mit einem Bulli auf dem Weg nach Spanien. Wir hatten uns 1 Woche bei Taffi Tackle Tours eingebucht.
Bis Frankreich lief es super. Wenig Stau trotz Feiertag. Aber dann… Weißer Qualm von hinten, Leistungsverlust und Temperatur auf Anschlag. Wir mussten auf der Autobahn den Wagen abstellen. Uns war klar das was mit dem Kühlsystem passiert war. Aber auf der Autobahn selber Hand anzulegen ist halt nicht ganz ungefährlich bzw. lebensgefährlich. Der Pannendienst kam nach ca. 30min! Anstatt einen Blick in den Motorraum zu werfen wurde der Bulli aufgeladen und abgeschleppt. Auf dem erst besten Parkplatz außerhalb der Autobahn wurde der Bulli gegen ein Preis von 225Euro dann wieder abgeladen und der Servicemann verschwand ohne Hilfe zu leisten schneller als er gekommen war.
Was nun..? Wir füllten Wasser ins Kühlsystem um ein Leck oder den Schaden ausfindig machen zu können. Zu unserem Glück hatte sich nur eine Schelle an einem Wasserschlauch gelöst. Wir konnten den Schlauch wieder sicher montieren und die Weiterfahrt antreten. Glück im Unglück!
Der Rest der Fahrt verlief ohne weiteren Vorfall.
Morgens um ca. 6.30h standen wir dann an unserem Camp. Eine tolle Anlage oben am Berg mit super Ausblick. Als erstes packten wir unser Gepäck provisorisch an die Seite da die Wohnungen ja noch belegt waren. In unserer Wohnung war der Black Cat Teamangler Silu mit seiner Frau zu Gast. Nach kurzem Smalltalk traten sie die Heimreise an.
Wir machten uns auf dem La Granja Stück auf die Suche nach einem guten Angelplatz. Taffi hatte mir vorab ein Platz beschrieben der genau nach meinem Geschmack war. Nur war dieser Spot garnicht so leicht auszumachen. Andreas und Ich versuchten uns ein Weg von der Straße aus zu bahnen durch ein Wald aus Schilf und Bambus. Das klappte auch aber mit Tackle und allem was wir dort brauchten da durch…? Absolut keine Chance.
Ein Stück Flussauf könnten wir unser Schlauchboot mit Tackle beladen und so recht schnell den Platz beziehen. Andreas blieb direkt auf dem Platz. Markus und Ich führen nochmal zum Camp um die Wohnung zu beziehen.
Die Wohnung hat uns beide vom Hocker gehauen. Sehr sehr Sauber!!! Alles vom feinsten. Klimaanlage, Flachbild TV, geschmackvolle Möbel, tolles Badezimmer. Wirklich sehr geschmackvoll eingerichtet. Schon fast zu Edel für eine Gruppe Angler 😉 . Hut ab was hier in der kurzen Zeit bereits entstanden ist! Auch unsere Köder konnten wir draußen bestens versorgen.
Also die Spiele konnten beginnen. Das Camp war in sehr kurzer Zeit errichtet. Die Ruten wurden gebunden und alles war bereit. Mit dem Echolot verschaffte ich mir als erstes einen Eindruck vom Platzprofil. Vor uns lagen 2 Schliffinseln. Zwischen den Inseln waren recht großes Flachwassergebiete wo wir einige Karpfen ausmachen konnten die sich an der Oberfläche zeigten. An der rechten Insel verlief eine tiefere Rinne ziemlich nah an der Insel. Im Fluss vor den Inseln nochmal 2 Kanten. Ein wirklich super Platz mit vielen verschiedenen Bereichen. Allerdings wie fast überall hier im Ebro/Segre gespickt mit Hindernissen unter Wasser.
In der ersten Nacht befischten wir viele verschiedene Stellen von 0,7 – 4,0m Wassertiefe. Gegen Abend zog das erste Mal starker Wind auf. Das Wetter zeigte sich von Anfang an nie Konstant und wechselte ständig. In der ersten Nacht kassierten wir 3 Fehlbisse. Sicher auch geschuldet der Müdigkeit der langen Fahrt. Morgens hatte Markus dann den ersten Wels. Kein Monster aber ein Anfang.
Regen setzte ein… Wir kassierten weitere Fehlbisse. Es stand bereits 5 zu 1 für die Waller. Das musste sich ändern. Ich veränderte unsere Rigs etwas und erhöhte die Stärke der Reißleine auf 0,50mm. Die Optimierung im Rig zeigte schnell eine deutliche Verbesserung. Fast jeder Attacke konnte sicher verwertet werden. Außerdem wurde deutlich das wir deutlich mehr Takes im Flachwasser hatten als in der tiefen Rinne. Also veränderte ich die Anbinde punkte etwas. Durch den anhaltenden Regen stieg auch das Wasser deutlich an. Daher war es eh Plicht hier tätig zu werden.
Im Prinzip fischten wir eine gewöhnliche Stockmontage. Jedoch verwendeten wir nicht einen Bambusstab zum Anbinden sondern bauten aus 3-5 langen Bambusstäben eine Art Pyramide. An die Pyramiden konnten wir perfekt Spannen auf größere Entfernung. Auch waren die Bambusstäbe nicht am Vibrieren was sonst ein Problem darstellt.
Der Wasseranstieg bedrohte am 2ten Tag zum ersten Mal ernsthaft das Camp. Ein Ausweichen auf diesem Platz war nicht möglich. Am Abend stand das Wasser das erste Mal bis ans Zelt. Durch das Wasser, den Schlamm und die frischen Temperaturen in der Nacht waren wir von nun am gezwungen in Wathose zu Schlafen. Ich kann Euch sagen das es was Schöneres gibt ;-).
Abgesehen von den äußeren Einflüssen lief es immer besser. Einige tolle Fische konnten wir landen. In der Nacht dann der erste wirklich geile Fisch. Ich war an der Reihe und konnte nach tollem Drill einen richtig fetten Waller landen. Unglaublich wie Rund und schwer dieser Fisch war. Das war sicher der schwerste Fisch der Tour.
Am nächsten Morgen zeigte sich das Wetter zum ersten Mal von der besten Seite. Auch das Wasser war wieder zurück ins Flussbett gesunken. Zurück blieb Schlamm und Dreck womit wir aber bestens Leben konnten. Durch die Eintrübung des Wassers waren die Fische auch über Tag sehr aktiv. Wir konnten einige Fische auf die Matte bringen. Es ging wirklich Schlag auf Schlag. Zumeist allerdings Fische der Mittelklasse. Aber jeder Fisch egal wie groß ist ein Erfolg und bereitete uns wirklich Freunde. Durch das Hochwasser war das Wasser voll mit Treibgut was es uns unmöglich machte wieder versuche im tiefen Wasser zu machen. Hier vermutete ich dass die Monster ihre Bahnen zogen.
Nachts dann ein weiteres Highlight der Tour. Markus konnte einen 145er Albino fangen. Ein bildschöner Fisch.
Am 4ten Tag war der Platz wieder recht gut abgetrocknet und wir waren sicher dass wir nun noch besser Fischen konnten und die restlichen Tage auch mal ein paar entspannte Stunden erleben dürfen. Gegen Abend wieder ein außergewöhnliches Erlebnis.
Beim montieren der Knicklichter für die Nacht bekam ich mit der Rute auf Spannung in der Hand eine Attacke. Markus drehte sich verwundert um als ich den Anschlag setzte und den gehakten Fisch an Andy weiter gab der an der Reihe war.
Nach tollem Drill der teilweise vom Schlauchboot stattfand da der Fisch sich in einem Hindernis fest setzte konnte Andy seine PB auf 217cm aufstocken. Ein tolles Erlebnis für Ihn und der 2t größte Fisch der Tour.
Nachts dann ohne Vorwarnung kam erneut das Wasser. Vermutlich wurden die Staumauern im See hochgefahren. Die Fische waren aber noch in Fresslaune. Es lief gut… allerdings auch ins Camp. Innerhalb von 2 Stunden stand das Camp komplett unter Wasser. 25cm Wasser im Zelt, 50cm direkt an den Ruten. Wie schon gesagt war ein Ausweichen war nicht möglich. Da wir nicht abschätzen konnten wie sich das ganze Entwickeln würde brachen wir das Camp im Eiltempo ab und ruderten das ganze Tackle zum Bulli. Bis zum Morgengrauen verbrachten wir noch die letzten Stunden auf unserem Platz bei den Ruten.
Morgens dann ging’s gemeinsam ins Camp. Nach einem ausgiebigen Frühstück und ein paar Stunden Ruhe im Camp steuerten wir mit kleinem Gepäck einen anderen Spot an. Hier hatten wir vor 2 Jahren super Fische bis ü 2,4m fangen können. Recht schnell waren die 6 Ruten scharf. Nachts dann wieder Wetterumschwung. Regen und Sturm bis 60km/h Wind. Wieder konnten wir fast überhaupt nicht schlafen. Außer einem Fehlbiss brachte der Spot auch nichts ein.
Für den letzten Tag stand eine Spintour auf dem Plan. Besorgten uns für den Bereich den wir befischen wollten eine neue Lizenz. Taffi war so nett uns den Weg zu weißen zu einem Spot der vor 2 Jahren sehr ergiebig war und so gut wie unbefischt ist. Die ersten 2 Stunden blieben wir ohne Fisch. Wie suchten uns weitere Spots flussab.
Hier hatte Markus dann den ersten Fisch drauf. Sein erster Spinwaller (165cm). Ein geiler Fisch der ein schönen Fight an der Taffi Spin ablieferte.
Als nächstes war Ich an der Reihe. Auf unseren Lochblechblinker ein heftiger Einschlag. Nach tollem Drill kam meine Spin PB zum Vorschein (209cm ). Ein richtig geiler Fisch.
Den krönenden Abschluss dann bei Andy der ebenfalls auf den Lochblechblinker von Taffi Tackle eine Bombe überlisten konnte. Der größte Fisch der Spintour (214cm). Ein gelungener Abschluss einer harten aber erfolgreichen Tour. Insgesamt 18 Waller standen auf der Haben Seite. Darunter einige 2+ Fische. Der Größte war ein super schwerer 218cm aus der 2ten Nacht. Der Endgegner blieb uns verwehrt aber da wir alle alles geben hatten waren wir top sehr zufrieden mit der Tour.
Am letzten Abend ließen wir die Tour gemütlich ausklingen mit netten Gesprächen. Hatten unsere Nachbaren (Markus Dittgen und Dennis Porschmann) sowie Taffi bei uns zu Gast. Am nächsten Morgen ging’s dann Richtung Heimat.
An dieser Stelle noch ein großes Lob an Taffi und sein Team. Was dort bereits in kurzer Zeit entstanden ist …. Weltklasse. Die Wohnungen sind vom allerfeinsten und Taffi hilft jedem so gut er kann, seinen Urlaub erfolgreich zu gestalten. Egal ob Wels- Barsch- Zander- oder Karpfenangeln. Ich kann jeden nur Taffi Tackle Tours ans Herz legen. Urlaub und Unterkunft im oberen Premium Bereich.
Wir kommen wieder…!
Jonas Bienemann